Heute ist Valentinstag – der Tag der Liebenden. Wohl jede*r wünscht sich eine Person in seinem / ihren Leben, die einen so liebt, wie man ist und die man auch selbst lieben kann. Aber ist das wirklich so einfach, diese Liebe zu geben und annehmen zu können? Ich habe diesen Tag als Anlass genommen, mir ein paar Gedanken zu diesem Thema zu machen, die ich gerne mit Dir teilen möchte.
Meine Kindheit
Als ich ca. 10 Jahre alt war, wünschte ich mir nichts mehr auf der Welt, als geliebt zu werden. Ich war ein sehr schlaues, sehr sensibles und überempfindliches Mädchen. Meine Gedanken waren sehr oft auf die Außenwelt gerichtet und ich habe jede Regung, jedes Wort, jeden Blick in meine Richtung wahrgenommen und interpretiert: Wie wirke ich? Bin ich gut und werde ich in diesem Moment gemocht? Jedes Anzeichen der Ablehnung oder Ignoranz schmerzte mich sehr und hat manchmal tiefe Spuren in meiner fein gestrickten Seele hinterlassen.
Oh Gott … wenn ich mich jetzt daran erinnere, wie viele schlaflose Nächte ich verbracht habe, wenn ich mit jemanden einen Streit oder eine Situation hatte, in der meine Schwächen, meine „Fehler“, meine „unperfekten“ Seiten wie durch Lackmuspapier sichtbar wurden!
Dieses nagende Gefühl im Bauch, das mir manchmal den Magen verdrehte und furchtbare Krämpfe erzeugte: „Jetzt lieben sie mich nicht mehr … Ich bin so schrecklich … Ich bin so dumm … Ich bin nichts wert …“
Obwohl ich auch eine andere Seite in mir hatte – eine selbstbewusste, furchtlose, manchmal sogar freche – hat die „Suche nach Liebe“ sich wie ein Leitmotiv durch mein Leben gezogen. Die Suche nach Liebe, die vom außen kommen sollte…
Mein Partner
Als ich damals meinen zukünftigen Mann kennenlernte, war es der Volltreffer – ich wurde von Liebe regelrecht überschüttert und mein Glück schien mir vollkommen zu sein! ICH WURDE GELIEBT!
Nun sind wir seit mehr als 30 Jahren zusammen und haben gemeinsam eine Story im Buch des Lebens geschrieben. Eine Story, die zu einem spannenden Drehbuch für einen Hollywood Film werden könnte. Die überwältigende Liebe, die emotionale Kälte, die Ablehnung, die Nicht-Liebe und das Wieder-zueinander-finden mit dem Erkennen einer tiefen Liebe, die niemals erschüttert werden kann.
Das Geheimnis unserer Liebe
Wie habe ich es geschafft, mit meinem Partner durch so viele Krisen zu gehen und mich sogar neu in ihn zu verlieben?
Das Geheimnis ist die „wachgeküsste“ LIEBE ZU SICH SELBST!
Durch die konsequente Arbeit an mir selbst, an meiner Persönlichkeit, wurde mir bewusst, dass ich die Liebe, nach der ich mein ganzes Leben gesucht habe, niemals von außen bekommen kann. Denn solange wir uns selbst nicht wahrhaftig lieben, werden wir das von unserer Umgebung immer gespiegelt bekommen. Und vor allem der Partner / die Partnerin wird zu unserem größten Trigger und konfrontiert uns mit allen unseren „Schatten-Seiten“, mit unserem tiefverborgenen alten Schmerz, mit unseren Selbstzweifeln und mit der Ablehnung des eigenen Selbst.
Ich bin tief erfüllt und dankbar dafür, dass mein Mann so all die Jahre mein größter Lehrer war und dass ich durch ihn inspiriert wurde, den Weg zu mir selbst zu finden.
Ich habe tief in mir VERSTANDEN und VERINNERLICHT, was es heißt, sich selbst anzunehmen und zu lieben, so wie ich bin. Mit allen meinen dunklen Seiten. In jedem Augenblick. Unabhängig von der Meinung anderer. Ohne dass ich dafür etwas leisten muss. Sich lieben. Einfach so.
Als das Gefäß der Liebe in mir endlich voll wurde, hat die Suche nach Liebe im Außen aufgehört. Und auch wenn es manchmal herausfordernd bleibt, kehre ich immer wieder in mein Herz zurück, zu der Quelle einer tiefen LIEBE IN MIR, die mich meinen Partner anlächeln und ihm sanft ins Ohr flüstern lässt: „ICH LIEBE DICH!“
- Was ist Deine Meinung zu meiner These, dass wir unsere Partner erst dann lieben und ihre Liebe annehmen können, wenn wir uns selbst wahrhaftig lieben?
- Hattest du im Leben eine ähnliche Erfahrung gemacht mit Ablehnung und Nicht-Liebe Dir selbst gegenüber und wie konntest Du diese transformieren?
- Wie hast Du Deine Beziehungskrisen bisher gemeistert?
Ich freue mich, wenn Dich dieser Beitrag inspirieren konnte. Ich danke Dir dafür und freue mich sehr über Deine Kommentare!
Ich wünsche Dir einen wunder-vollen Valentinstag!
In Liebe,
Natalia Ānanda Jyoti